Vorurteile

Schiessen Jäger auf alles was sie wollen?


Dem Jäger wird durch das Jagdregal genau gesagt, was und wie viel er zu erlegen hat. Das "Kontingent" wird  durch das Jagdinspektorat festgelegt. Die Abschusskotingente der einzelnen jagdbaren Tierarten werden durch den Bestand, die Wildschäden die diese Tiere an Natur, Landwirtschaft, und  Forst verursachen festgelegt. Die Schadensaufnahme ist Sache des Jagd-inspektorads. Fehlabschüsse werden gebüsst.


Sind Jäger ständig betrunken?


Viele Jäger haben nicht die Möglichkeit, im Jagdgebiet zu übernachten. Sie sind auf ein Fahrzeug angewiesen. Das alleine ist schon ein Grund, dass dieser Vorwurf nicht zählt. Wer will schon seinen Führerschein abgeben? Des weiteren ist sich der Jäger der Gefahr des Führens einer Waffe in alkoholisiertem Zustand bewusst. Keine Versicherung der Welt würde einem alkoholisierten Autofahrer bei einem Unfall den Schaden bezahlen. Das selbe zählt für Jagdunfälle.

Für ihre Geselligkeit sind die Jäger bekannt. Feste werden gefeiert wie sie fallen. Aber sicher nicht vor- oder wärend der Jagd.


vom "Hobby"-Jäger...


Die Ausbildung zum Jäger dauert zwei Jahre und endet mit einer Prüfung. In dieser Zeit werden unzählige Stunden an Theorie und Praxis sowie Hegestunden und Pflichtmodule mit Jägern und Wildhütern geleistet.

Abgerundet wird die Ausbildung durch eine Jagdprüfung, die aus einem praktischen Teil (Waffenumgang, Distanzschätzen und Treffersicherheit) sowie einem theoretischen Teil (Schriftlich und Mündlich) besteht. Die Latte hängt hoch und das ist gut so! Für die meisten Jäger ist die Jagd weit mehr als ein Hobby, sie ist eine Passion- ihr Leben ist die Jagd. Lesen Sie mehr dazu unter "Jägerleben"


Jäger haben kein Herz für Tiere?


Das kann nicht in ein paar Zeilen erklärt werden. Die Beziehung zu der Natur und den Tieren ist eine Spezielle. Wir sehen die Natur als einen Kreislauf genau wie das Leben und das Jahr ein immer währender Kreislauf ist. Das Tier das wir nutzen hat ein leben in freier Natur und macht genau das was es will. Es ist frei und wird von uns im Rahmen der gesetzlichen Vorlagen beschützt bis zum Tag an dem wir es möglichst schmerzlos erlegen um das Fleisch zu nutzen. Das mag nicht für alle Gemüter das richtige sein. Ist aber eine ehrliche Art, Tiere zu hegen um sie dann nutzen zu können. Der Jäger hegt unentgeldlich die Wildtiere vom Kanton. Der Jäger bezahlt via Wildschadenfond für die Schäden, die dem Kanton seine Tiere verursachen und übernimmt die Kosten für die Hege um die Wildtiere über das Jahr zu Hegen und zu pflegen. Das nehmen wir gerne hin weil wir die Natur und die Tiere die darin leben lieben. Nebst dem Jäger und den Fischern macht das sonst kein Naturnutzer so ausgeprägt.

Wer dazu mehr wissen will spricht am besten einen Jäger darauf an. Wir geben gerne Auskunft.


Jäger hassen Grossraubtiere?


Wenn man Tiere liebt, zu ihnen schaut und sich mühe gibt, dass die Tiere Mähmaschinen, strenge Winter mit vielen Störungen und Strassenquerungen überleben, bekommt man eine Beziehung zu dem Geschöpf. Auch wenn es für die nicht jagende Bevölkerung nur schwer zu glauben ist, es gibt durchaus auch eine Beziehung zu nicht jagdbaren Tieren. Diese werden aber von Luchs, Wolf und auch von vielen anderen geschützten Raubtieren nicht verschmäht sondern stark bejagd und dezimiert. So sind unsere gesamten Populationen von Rauhfusshühnern wie Steinhuhn, Schneehuhn, Birkwild und vor allem Auerwild sehr selten geworden. Auch Haarwild wie Feldhasen oder Schneehasen sieht man nur noch sehr selten im Tal. Sogar die Gemse wird Zusehens weniger. Diese Tiere werden vom Menschen schon massiv im Lebensraum eingeschränkt. Prädatoren , so fürchten wir, bedrohen die Restbestände zunehmend und führen dazu, dass die Artenvielfalt in Grindelwald, dem Kanton Bern und der gesamten Schweiz sehr stark unter druck geraten wird. Nur zur Erinnerung: Ein ausgewachsener Luchs frisst jede Woche ein Reh. Das sind 52 Rehe im Jahr. Ein Reh wiegt ca. 18-20 KG essbarer Anteil. Ein Birkhahn wiegt 1.2 KG und ein Auerhahn das dreifache. Da kann man sich ja ausrechnen, was für ein Anteil Biodiversität uns so Jahr für Jahr verloren geht.

Fataler weise werden von einem Großteil der Bevölkerung aus sentimentalen Gründen Grossraubtiere über andere Tiere gestellt und dadurch über alle Masse hinaus geschützt. Das ist gegenüber den anderen Tieren nicht korrekt und das gefällt dem Jäger nicht. 

 

So gesehen...ja, Wir mögen sie nicht. Das heisst aber noch lange nicht, dass wir sie hassen und illegal schiessen. Denn auch diese Tiere sind "nur" Tiere.